«Der Wechsel nach Aalborg ist kein Rückschritt»
Der Däne Niklas Landin ist einer besten Torhüter der Welt. Im Sommer wird der zweifache Welthandballer des Jahres von Kiel zu Aalborg wechseln. Zuvor möchte er mit Dänemark an der WM im Januar den Titel verteidigen. Ein Interview über das Alter, afrikanische Gegner, seinen Bruder Magnus sowie die Schweizer Nationalspieler Andy Schmid und Nikola Portner.
Text: Björn Pazen Bild: Sascha Klahn
Niklas Landin, wissen Sie, der wievielte Grossanlass (WM, Olympia, EM) die WM 2023 ist, an dem Sie teilnehmen?
Puuh, da müsste ich rechnen … ich schätze mal, der 16.
Es wird Ihre 18. Teilnahme sein. Das ist nicht schlecht, oder?
Eigentlich ist es ein Wahnsinn! Allmählich fühle ich mich etwas alt in unserer Truppe (schmunzelt).
Sie haben alle Titel gewonnen, die ein Handballer mit dem Nationalteam, mit dem Klub und als Einzelspieler erreichen kann. Wie motivieren Sie sich für die nächste WM?
Jedes Turnier schreibt eine neue Geschichte und ist anders als das vorangegangene. Meine Rolle ist heute nicht mehr dieselbe wie vor zehn Jahren. Ich finde es sehr spannend, dass wir jüngere Spieler mitnehmen. Ich habe ihnen gegenüber als Captain eine Führungsrolle, zeige ihnen, wie solch ein Turnier auf und neben dem Platz verläuft. Ich möchte ihnen darlegen, was es bedeutet, das Nationaltrikot zu tragen. Das ist eine Ehre für mich. Es macht mir grossen Spass, umso mehr, weil wir erfolgreich sind. Das möchte ich so lange wie möglich miterleben.
Etliche dänische Schlüsselspieler wie Mikkel Hansen, Henrik Möllgaard und Sie sind deutlich über 30 Jahre alt. Wird es bald zu einem Umbruch kommen?
Der Kern unserer Truppe ist seit langem dabei. Aber wir haben auch gute jüngere Spieler wie meinen Bruder Magnus oder Mathias Gidsel, die hoffentlich rechtzeitig von ihren Verletzungen für die WM zurückkommen und Energie ins Team bringen werden. Wir haben eine perfekte Mischung. Ich denke nicht, dass es einen grossen Umbruch geben wird. Den letzten hatten wir 2011. Manche der jüngeren Spieler werden schon über viel Erfahrung verfügen, wenn die älteren wie Mikkel Hansen und ich zurücktreten werden. Unser Nationaltrainer Nikolaj Jacobsen hat es geschafft, jedes Jahr ein bis zwei Junge einzubauen.
Ist die Titelverteidigung an der WM realistisch?
Wir haben die Mannschaft dafür. Es wird sicher nicht einfach, die Leistungen der letzten beiden WM mit den beiden Goldmedaillen zu wiederholen. Wir glauben daran.
Welche Länder werden die härtesten Konkurrenten sein?
Schweden als Europameister, dazu Norwegen. Und Frankreich hat eine überragende Equipe. Alle jene Teams, die in den vergangenen Jahren an Grossanlässen vorne dabei gewesen sind, zählen zum Favoritenkreis. Es wird wohl kein Aussenseiter in diese Phalanx eindringen.
Also auch Dänemarks Vorrundengegner Belgien, Bahrain und Tunesien nicht …
Aufgepasst! Gerade gegen afrikanische Teams ist es unangenehm zu spielen. Die lieben wir Dänen nicht besonders. Die Gefahr, einen Gruppengegner zu unterschätzen, sehe ich bei uns nicht. Da wirkt die völlig missratene EM 2020 nach, wo wir schon in der Vorrunde ausgeschieden sind. Das war mein schlimmstes Turnier!
Welche Stärken hat Dänemark?
Unsere Erfahrung in wichtigen Spielen. Die schon erwähnte Mischung aus alt und jung. Dazu die Breite unseres Kaders. Wir haben extrem viele gute Spieler.
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