Kadetten hoffen auf einen Exploit
Wie macht sich Schaffhausen in der Champions League, gegen wen treten Winterthur und Thun im EHF-Cup an? Das alles erfahren Sie in unserer Schweizer Europacup-Übersicht.
Der Auftakt in die Champions League ist Schaffhausen ebenso missglückt wie jener in die nationale Meisterschaft. Nach zwei Spielen und ebenso vielen Niederlagen gegen Bjerringbro-Silkeborg (24:25) und Veszprém (28:32) sind die Kadetten nur auf dem siebten Platz der Gruppe A klassiert. Während die Niederlage bei den Ungarn von Veszprém, immerhin letztjähriger Champions-League-Finalist, einkalkuliert worden ist, war die Auftaktschlappe gegen die Dänen ein herber Rückschlag im Kampf um den sechsten Platz, der gleichbedeutend mit der angestrebten Achtelfinal-Qualifikation wäre. Die Mannschaft erlaubte sich technische Fehler, die es auf diesem Niveau nicht verträgt. Die Offensive war schwach, Gefahr ging im Positionsspiel eigentlich nur von Regisseur Gabor Csaszar aus. Auch die Goalieleistungen genügten lange Zeit nicht.
Als Konsequenz vermeldete der Verein nur einen Tag darauf die Freistellung von Rückraumspieler Ivan Karacic, als Ersatz rückte der Neo-Internationale Albin Alili nach. Dem Präsidenten Giorgio Behr riss also früh der Geduldsfaden. Im Medien-Communiqué hiess es zudem unmissverständlich: „Aufgrund der unbefriedigenden Entwicklung der Spielweise und der Leistungskurve der 1. Mannschaft werden weitere Veränderungen nicht ausgeschlossen.“ Eine Steigerung war also zwingend nötig und die trat in Veszprém auch ein. Im nächsten Champions-League-Heimspiel am Samstag gegen Paris befindet sich das Team von Trainer Lars Walther dennoch in der Aussenseiterrolle. Ein Exploit käme nach dem Fehltritt gegen Bjerringbro aber sehr gelegen.
Pfadi kommt besser in Fahrt
Pfadi Winterthur misst sich derweil in der 2. Qualifikationsrunde des EHF-Cups mit den Ungarn von Balatonfüredi, die aktuell in der heimischen Liga nur auf dem achten Platz liegen. Pfadi, das seit Saisonbeginn über personelle Probleme klagt, kommt derweil allmählich in Fahrt: Sechs Siege in Serie gelangen zuletzt, wobei vor allem die im Vergleich zum letzten Jahr erhöhte Torproduktion im Team von Trainer Adrian Brüngger für Zuversicht sorgt. Das Hinspiel trägt man am Sonntag in Ungarn aus, eine Woche später kommt es in Winterthur zur Reprise. In den letzten beiden Saisons überstand Pfadi jeweils alle drei Qualifikationsrunden und stiess in die Gruppenphase vor.
Wacker ohne Rubin in die Ukraine
Wacker Thun trägt derweil am kommenden Wochenende sowohl Hin- als auch Rückspiel der zweiten Qualifikationsrunde im EHF-Cup in der Ukraine aus. ZTR Saporoschje heisst der Gegner, den es aus dem Weg zu räumen gilt. Bitter für Wacker: Trainersohn Lenny Rubin, der zuletzt immer wichtiger für die Berner Oberländer geworden ist, fällt mit einem Meniskusriss für zwei Monate aus. Immerhin aber wird Linkshänder Nicolas Raemy nach einer Gehirnerschütterung zurückerwartet. Ohne die beiden Rückraumspieler hatte NLA-Leader Wacker zuletzt auswärts bei Suhr Aarau die erste Niederlage in der Meisterschaft bezogen.
Erst im November trägt St. Otmar St. Gallen seine Drittrundenspiele im Challenge Cup gegen die Litauer von Klaipeda Dragunas aus.
Champions League
Gruppe A: Kadetten Schaffhausen - Paris St-Germain (Sa 8. Oktober 16.30, BBC). Barcelona Lassa - Schaffhausen (Mi 12. Oktober).
EHF-Cup
2. Qualifikationsrunde: Balatonfüredi - Pfadi Winterthur (So 9. Oktober); Rückspiel: Winterthur - Balatonfüredi (So 16. Oktober, 17 Uhr, Eulach). ZTR Saporoschje - Wacker Thun (Sa 8. Oktober); Rückspiel: Thun - Saporoschje (So 9. Oktober) – beide Spiele finden in der Ukraine statt.
Text: Stephan Santschi